Auch in unserem neuen Quartier, dem Mercure Nerinda in Klaipeda haben wir gut geschlafen und ausgezeichnet gefrühstückt. Aufgeweckt wurden wir allerdings nicht von unserem Wecker, sondern von mächtigem Donnern. Ein gewaltiges Gewitter entlud sich über der Stadt. Heftiger Regen inklusive.
Das Unwetter dauerte aber nicht gar lange und so konnten wir pünktlich um 09:00 zu unserem Tagesausflug auf die 'Kurische Nehrung' aufbrechen.
Zuerst erklärte uns Virginija, unsere ausgezeichnete Reiseleiterin, einige Begriffe, die man in diesem Zusammenhang kennen muss.
'Kurisch': die Kuren waren ein baltischer Volksstamm im heutigen westlichen Lettland und Litauen.
'Nehrung': ist ein schmaler Sandstreifen, der ein Haff vom offenen Meer trennt.
'Haff': ist ein durch eine Nehrung vom Hauptteil des Meeres abgetrennter salzhaltiger Wasserbereich.
'Oblast': ist die Bezeichnung für einen größeren Verwaltungsbezirk u.a. in Russland, Ukraine etc.
'Oblast Kaliningrad': ist die westlichste und kleinste Oblast Russlands. Die Hauptstadt ist Kaliningrad, das ehemalige preußische 'Königsberg'. Diese Oblast ist von Russland durch mehrere Länder getrennt und hat zum Mutterland nur eine Seeverbindung.
Wenige Fahrminuten vom Hotel entfernt liegt der Hafen von Klaipeda. Dort fuhren wir auf eine Fähre, die uns in kaum fünf Fahrminuten an der engsten Stelle des Haff auf die 'Kurische Nehrung' brachte.
Wir fuhren 50 Km auf der Nehrung in südlicher Richtung und hielten dann an einem kleinen Parkplatz. Von dort aus gingen wir an den Strand der Ostsee. Es regnete zwar nicht mehr, aber es war stark bewölkt und von der Sonne keine Spur. Der Parkplatz war jedoch vom vergangenen Gewitter teilweise noch überschwemmt.
Das alles hielt uns nicht davon ab, ein wenig am Strand auf und ab zu laufen und uns an der guten Meeresluft zu erfreuen. Baden zu gehen, fiel uns im Traum nicht ein. Einige Kinder genossen es aber.
Der nächste Stopp führte uns zur 'Parnidis-Düne' nahe der Ortschaft Nida. Es ist dies, mit ungefähr 50 m Höhe, die höchste Wanderdüne Europas. Neben einer Aussichtsplattform befindet sich dort auch die 1995 in Form einer Steinsäule aufgebauten Sonnenuhr.
Besonders bemerkenswert an dieser Düne ist, dass sie 1 Km von Nida und 1,5 Km von der Oblast Kaliningrad entfernt ist. Man ist derzeit hier nur wenige Meter von einem kriegführenden Land entfernt. Die in der Ferne gut sichtbaren Wachtürme erinnern darin, auf keinen Fall die Grenzziehung auf der Düne zu missachten.
1929 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Thomas Mann. Im gleichen Jahr gab er den Bau dieses Hauses in Auftrag und bewohnte es von 1930 bis 1933.
Vom Haus gingen wir Stufen hinab zur Haff-Uferpromenade nach 'Neringa'. Dabei kamen wir an einem stillgelegten Friedhof vorbei.
Nach einer Mittagspause in einem Restaurant bestiegen wir im Hafen von 'Neringa' ein Boot, um eine kleine Rundfahrt auf dem 'Kurischen Haff' zu unternehmen. Mittlerweile waren nur mehr wenige Wolken am Himmel, die Sonne brannte herunter und es hatte an die 30 Grad. Dazu gab es eine steife Brise und das Schiffe schaukelt uns hin und her.
Der Wind lockte auch zahlreiche Kite-Surfer an, die uns mit ihren waghalsigen Sprüngen immer wieder ins Stauen versetzten.
Dann sahen wir vom Haff aus jene Dinge, die wir schon vorher von Land aus gesehen haben. Die 'Parnidis-Düne' mit der Steinsäulen-Sonnenuhr, die Grenze zur 'Oblast Kaliningrad' und litauische Grenzpatrolienboote.
Nach einer Stunde war die Schifffahrt auch schon wieder vorbei. Wir labten uns mit einer kleinen Jause, bevor wir wieder über eine Stunde zurück ins Hotel fuhren. Dort konnten wir uns kurz duschen und umziehen, bevor das Abendessen serviert wurde. Diesmal gab es Fischsuppe und Ente mit Rotkraut und Mascarponencreme. Wieder einmal waren alle drei Speisen ausgezeichnet.
Unsere heutige komplette Reiseroute: