2023-04-25 - Baltikum-Rundreise
2023-08-01 - Flug von Wien über Frankfurt nach Tallinn
Um 2:30 läutete uns der Wecker aus dem Schlaf. Langsam erwachten unsere Lebensgeister und so schafften wir es, dass wir um 3:28 voll adjustiert mitten in der Pilzgasse standen.
Auf der Straße deshalb, da wir auf unser Flughafentaxi warteten. Aber nicht lange. Kaum waren wir auf der Straße war auch schon das Taxi punkt 3:30 da. Und 20 Minuten später stiegen wir schon wieder am Flughafen aus.
Wir reisen nur mit Handgepäck (je ein kleiner Koffer und ein Rucksack), weshalb wir nicht zum Check-In mussten. Zu dieser frühen Stunde war auch niemand beim Securitycheck angestellt, sodass wir auch dieses Hindernis, obwohl Franz extra noch die Schuhe ausziehen musste, in Rekordzeit überwanden.
Jetzt aber schnell zur Lounge die in wenigen Minuten (um 4:30) öffnet. So steht es zumindest auf der Homepage des Flughafens. In Wirklichkeit sperrt sie allerdings erst um 5:00 auf. So spät in die Lounge zu gehen, hätte sich aber nicht ausgezahlt, sodass wir gleich zum Gate gingen und dort bis zum Boarding dahindösten.
Erfreulich war nur, dass wir einen schönen Sonnenaufgang sahen und wieder frühzeitig in die Maschine konnten.
Der Flug war ruhig, außer einer kleinen Streiterei zwischen zwei Passagieren um einen Platz für den Koffer im Gepäckfach. Während des Fluges verwöhnte uns die AUA mit einem exzellenten Frühstück (Wasser und Schokolade).
Vom Ankunftsgate bis zum Abfluggate in Frankfurt waren es nur ein paar Meter und dort hatten wir wieder zwei Stunden Zeit um auf den Weiterflug zu warten. Endlich konnten wir in das Flugzeug und warteten auf den Start. Der verzögerte sich allerdings um eine gute Stunde. Wegen Personalknappheit am Flughafen Frankfurt, war kein Lademeister anwesend. Unser Kapitän hatte daher die Wahl, pünktlich ohne Gepäck oder mit einer Stunde Verspätung mit Gepäck abzufliegen. Zur Freude aller Passagiere die mit Aufgabegepäck unterwegs waren, entschied sich der Kapitän für die zweite Variante.
Auch dieser Flug war ruhig und wir erhielten das gleich Bordmenü wie bei der AUA. Wasser und Schoko. Von der Verspätung hatten wir einiges aufgeholt und so schwebten wir nur 25 Minuten zu späten in Tallinn ein.
In der Ankunftshalle wartete schon unsere Reiseleiterin Virginija. Es dauerte jedoch eine gute halbe Stunde bis alle 25 Gruppenmitglieder ihre Koffer erhielten und sich um die Reiseleiterin scharten. Nun ging es hinaus zum Bus der uns zu unserem Radisson-Hotel brachte. Kaum waren wir im Hotel begann es schon zu regnen. Wir konnten uns noch in den zwar kleinem, aber schönen Zimmer noch etwas ausruhen, bevor wir zur Stadtbesichtigung von Tallinn aufbrachen.
Flugroute von Frankfurt nach Tallinn:
2023-08-02 - Fahrt nach und Besichtigung von Tartu
Kurz nach 13:00 fuhren wir in Richtung Tartu los. Für die 180 Km benötigten wir 3:30 Minuten, da es auf der Autobahn einige Baustellen gab und wir auch eine kleine Pause an einer Raststelle einlegten.
Wir fuhren gleich zu unserem Hotel Soho, um unsere Zimmer zu beziehen. Das Hotel ist sehr schön, mit einer interessanten Lobby, einem Gewölberestaurant und großen Zimmern.
Nach einer kurzen Pause am Zimmer ging es um 17:00 im Regen los zu einem Stadtrundgang. Beginnend mit dem Rathausplatz mit seinem berühmten schiefen Haus und dem bilderlosen Rahmen als Vorankündigung für 'Tartu 2024 Europas Kulturhauptstadt' (neben Bad Ischl und dem norwegischen Bodo) besichtigten wir die neue Brücke über den Emajogi, mit 101 Km , der längste Fluss Estlands.
Weiter ging es auf das Universitätsgelände. Tartu ist berühmt für seine Universität, die bereits 1632 gegründet wurde.
Eine Besonderheit ist das Museum der Universität. Es ist in einem Teil der Domkirche von Tartu untergebracht. Der Großteil des im 13 Jahrhundert erbauten Domes ist jedoch um 1570 zerstört und seither weder wieder aufgebaut, noch als Kirche verwendet worden.
Das Ende der Tour war bei der Skulptur 'Father and Son' des heimischen Bildhauers Ülo Oun, als Symbol des Unterschiedes zwischen den Generationen. Die Statuen zeigen sowohl den Künstler selbst, als auch seinen Sohn im alter von eineinhalb Jahren.
Nun ging es zurück ins Hotel, wo uns kurz darauf das sehr gute Abendessen mit Hühnersalat, Schweinefleisch in Rotweinsauce und Eis serviert wurde.
2023-08-02 - noch einmal Tallinn
Auch wenn die Betten etwas schmal waren, wir haben gut darinnen geschlafen. Wir packten wieder alles zusammen, um uns für die Abreise vorzubereiten. Bevor wir jedoch das Zimmer räumten, ging es zum Frühstück. Und das war eine Wucht. Ob Speck, heiße Würstel, Eier in jeder Form, Aufschnitt, Lachs, verschiede Kuchen und alles was rundherum noch dazugehört. Ein guter Beginn des Tages.
Um Punkt 09:00 fuhren wir mit unserem Bus in die den Bezirk 'Kadriorg' (Katherinenthal - nach der russischen Zarin). Dort wanderten wir durch den Park zum ehemaligen 'Schloss Katharinenthal', das nun als Kunstmuseum dient. Zuerst bestaunten wir die Vorderansicht. Da das Schloss in einen Hang hinein gebaut ist, sieht man in der Frontansicht drei Geschoße.
Wir stiegen ein paar Stufen hoch und landeten in einem wunderschönen Blumengarten der die Rückseite des Schlosses ziert. Hier sieht man von dem Gebäude, bedingt durch die Hanglage nur zwei Ebenen.
Weiter ging es mit dem Bus an den Ostseestrand kurz vor Tallinn, damit wir von dort einen schönen Blick auf die Stadt werfen können. Leider war die Sicht überhaupt nicht gut und wir konnten die Stadt und die gerade einlaufende Fähre, sowie ein Kreuzfahrtschiff nur schemenhaft sehen.
Die Fahrt ging wieder hinauf zum Domberg, wo wir der Stadtmauer entlang in die Altstadt hinunterwanderten.
In der Altstadt wanderten wir wieder, von einem heftigen Platzregen zu einer zwanzigminütigen Pause gezwungen, ein wenig herum. Nun war es bereits 13:00 und es war Zeit Tallinn zu verlassen und nach Tartu weiter zu fahren.
Die estnische Sprache ist mit der Finnischen eng verwandt und beide können sich gegenseitig ohne Probleme verstehen. Allerdings gibt es im Estnischen auch viele deutsche Worte. So begrüßt man sich hier, wie auch in Österreich verständlich, mit einem 'Tere', das von 'Habe die Ehre' abgeleitet ist. Da die estnische Sprache keine, die Deutsche jedoch viele Zischlaute hat, werden diese im Estnischen einfach weggelassen. So wird auf 'Schloss' ein 'Loss' und aus 'Schnaps' wird 'Naps'.
2023-08-01 - Altstadt von Tallinn
Schon etwas vor 16:00 saßen alle Teilnehmer im Bus und wir konnten pünktlich starten. Mit dem Bus ging es nur ein paar Minuten bis wir an den Rand der Domberges kamen. Dann wurden wir guten zwei Stunden durch die Altstadt geführt. Hatte es bei unserer Abfahrt noch heftig geregnet, so hörte der Regen, kaum dass wir unsere Tour begonnen hatten, auf und es klarte etwas auf und war angenehm warm.
Beim Domberg sahen wir zuerst die Stadtmauer mit dem Wehrturm genannt 'Langer Hermann'.
Ein Stück dem Berg hinauf kamen wir zur 'Alexander Newski Kathedrale' mit ihren verspielten Zwiebeltürmen und der prunkvollen Innenausstattung.
Von der Stadtmauer hat man einen schönen Überblick über die Stadt.
Wohin man auch geht, immer und überall trifft man auf kleine, romantisch schöne Gassen.
Aber erst die schönen Häuser aus dem Mittelalter geben der Altstadt ihren Charm und Glanz.
Der Rathausplatz lädt zum geselligen Beisammensein ein. Das machen hier am Wochenende viele Finnen, welche die für sie billigen Preise für so manchen Alkoholexzess nutzen.
Aber auch der Ukrainekrieg ist hier zu spüren. Das schöne Haus der russischen Botschaft ist mit entsprechenden Spruchbändern verziert.
Das alles und noch viel mehr sahen wir auf unserem Spaziergang. Da wir auch schon entsprechend hungrig waren, kam uns das anschließende Abendessen gerade recht. Das Einheitsmenü aus Kürbissuppe, gegrillter Hühnerbrust mit Karottenpüree, sowie Mascarponecreme schmeckte allen.
Danach wurden wir mit dem Bus wieder zurück ins Hotel gebracht und freuten uns schon auf unsere Betten.
Unsere heutige Tour durch Tallinn.
2023-08-03 - von Estland nach Lettland
Auch heute im Hotel Soho gab es ein ausgesprochen reichhaltiges und gutes Frühstück. Deshalb waren wir um 09:00 gut gestärkt um den Tag zu beginnen. Zwar blinzelte die Sonne etwas vom Himmel, aber dahinter machten sich schwarze Regenwolken bereit.
Pünktlich ging die Reise von Tartu los und nach 1:30 Std. bzw. 90 Km. überquerten wir in dem zweigeteilten Ort Walk bzw.Valka die Grenze zwischen Estland und Lettland. Da dies eine innereuropäische Grenze ist, konnten wir nur an Hand von ein paar Hinweisschildern erkennen, dass wir soeben eine Landesgrenze überquert hatten.
Weiter fuhren wir in 1:45 Std. 90 Km von der Grenze bis nach Cesis. Dort schlenderten wir zuerst durch einen Park mit den hier unvermeidlichen Springbrunnen.
Dann besichtigten wir die Ruinen der Schwertbrüderordensburg Wenden. Sie wurde 1212 erbaut und 1577 sprengte sich die Burgbesatzung mit einem Teil der Burg selbst in die Luft um der Gefangenschaft durch Ivan dem Schrecklichen zu entgehen. Anschließend wieder aufgebaut, wurde sie jedoch um 1720 ganz aufgegeben und dem Verfall preisgegeben.
Gleich nebenan befindet sich das 'Neue Schloss'. Nach dem Kauf des Geländes durch den sächsischen Landrat Von Wolff ließ er ein Wohngebäude errichten, in welches ein Wehrturm der Burg integriert wurde. Seit 1949 befindet sich hier das Geschichtsmuseum von Cesis.
Der Bus brachte uns von Cesis weiter nach Turaida, wo wir das Museumsreservat Turaida besichtigten bzw. einen Teil davon. Wir bestaunten das 'Alte Verwalterhaus', die 'Evangelische Kirche' und das 'Museum'.
Nun ging es weiter zur 'Mauerburg Turaida'. Sie wurde 1214 erbaut und war durchgehend bis 1776 bewohnt. Dann brannte sie jedoch, mit Ausnahme des Turmes, komplett ab. Seit 1953 wird die Anlage renoviert und ist seitdem eine beliebtes Ausflugsziel.
Obwohl etwas mühsam, erklommen wir die 141 steilen Stufen des Turms.
Der Aufstieg lohnte sich, denn aus 42 Metern Höhe ist die Aussicht ganz gut. Auf dem Weg zum Autobus kamen wir in ein heftiges Gewitter. Ein Teil der Gruppe schaffte es noch vor dem großen Regen in den Bus, der andere Teil musste bei einem Verkaufsstand Unterschlupf suchen und das Ende des Regens abwarten, bevor sie der Busfahrer wieder aufsammelte.
Ein Stück weiter liegt liegt die Stadt Sigulda. Die Region rundherum wird wegen der landschaftlichen Schönheit, auch die 'Lettische Schweiz' genannt. Hier besichtigten wir im leichten Regen zuerst das 'Neue Schloss Sigulda', das zwischen 1878 und 1881 nahe der 'Burgruine Segewold' erbaut wurde.
Zuletzt warfen wir noch einen Blick auf die 1207 erbaute 'Burg Segewold', die in ihrer wechselvollen Geschichte einige Male zerstört und wiederaufgebaut wurde. Heute dient sie unter anderem auch als Veranstaltungsort für Festivals.
Nun brachte uns der Bus durch den regen Abendverkehr in die Stadtmitte von Riga, wo wir im Hotel Radisson eincheckten. Es ist ein riesiges Hotel mit 541 Zimmern, schönen Zimmern und einem schmackhaften Buffet.
Unsere heutige komplette Tagestour:
2023-08-04 - Riga und Jurmala
Wieder wurden wir im Radisson-Hotel mit einem köstlichen Frühstücksbuffet verwöhnt. Und wieder waren alle Reiseteilnehmer pünktlich für die Abfahrt um 09:00 zur Stelle.
Bis 14:00 stand eine Stadtbesichtigung von Riga mit Bus und zu Fuß auf dem Programm. Es war noch immer ziemlich bewölkt, doch stellenweise ließ sich auch schon die Sonne sehen.
Zuerst besichtigten wir eine Reihe von Jugendstilbauten in der Altstadt. Jeder der Bauten wurde erst vor relativ kurzer Zeit renoviert, weshalb sie extrem schön anzusehen waren.
Eines der Gebäude durften wir sogar betreten. Allerdings nur das Treppenhaus. Aber das hat sich ausgezahlt.
Weiter wanderten wir:
- zum Opernhaus, das erstmals 1860-1863 und nach einem Brand von 1885-1887 erbaut wurde,
- zum Freiheitsdenkmal, das zwischen 1931 und 1935 als Zeichen der ersten lettischen Unabhängigkeit erbaut wurde.
- zur Petrikirche, einer dreischiffigen Basilika in Stil der Backsteingotik, die 1209 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
- auf den Turm der Petrikirche, auf den uns ein Aufzug bis auf 72 m Höhe brachte, von wo aus wir einen tollen Überblick über Riga hatten.
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es um 14:00 weiter mit dem Bus nach Jurmala. Bis dorthin sind es zwar nur 25 Km, doch aufgrund von Baustellen benötigten wir dafür 45 Minuten. Jurmala ist ein lettischer Badeort am 'Rigaischen Meerbusen' etwas westlich von Riga und bekannt für seinen schönen Strand und die hölzernen Jugendstilhäuser.
Bei unserem Strandbesuch hatten wir riesiges Wetterglück. Hatte es uns am Vormittag noch etwas abgeregnet, so war es nun richtig sonnig. Das richtige Wetter für ein paar Stunden am Meer.
Ein weiteres Highlight in Jurmala ist die russisch-orthodoxe 'Kirche der Kasaner Gottesmutter'. Die heutige Kirche wurde 2017/2019, an Stelle der 1894 errichteten Vorgängerkirche, erbaut. Wie man hier sieht, hatten wir das Glück, das von einer Frau aufgeführte Glockenspiel zu hören.
Um 17:15 endete unser Strandbesuch und wir fuhren wieder zurück nach Riga zu unserm Hotel. Diesen Abend hatten wir kein gemeinsames Abendessen, sodass wir uns in der nahegelegenen Altstadt ein Restaurant für das Abendessen suchten. Dort verspeisten wir Burger (Edith) und Chicken in Teriyakisauce (Franz). Beide Speisen schmeckten zwar nicht besonders aufregende, aber auch nicht schlecht, ein guter Durchschnitt!
2023-08-05 - von Lettland nach Litauen
Wie gewohnt war das Frühstück wieder sehr gut. Wir waren ja auch im gleichen Hotel wie gestern. Und wieder ging es pünktlich um 09:00 los.
Unser erstes Ziel war das 'Schloss Rundale' bzw. 'Versailles des Baltikums', wie es die Letten in ihrer Bescheidenheit auch nennen. Aber dieser Terminus trifft voll ins Schwarze. Schon von außen strahlt es gewisse Pracht aus.
An einer Treppe wartete bereits eine lokale Führerin, die uns über endlose Gänge in einer Stunde durch 45 der insgesamt 138 vorhandenen Zimmer führte.
Dabei bekamen wir jede Menge an Information über das Schloss, dessen Grundsteinlegung 1735 erfolgte, seine Geschichte und konnten dabei unter anderem folgendes bestaunen:
Uhren,
Gemälde,
Gobbelins,
Deckenmalerein,
Stühle,
Schreibtische,
Bekleidung,
und Dinge des täglichen Bedarfes.
Nach der Führung machten wir noch mit einem kleinen Zug eine Fahrt durch die wunderschöne Gartenanlage. Zum Glück spielte auch noch das Wetter mit.
Kaum 25 Kilometer nach dem 'Schloss Rundale' überquerten wir schon wieder eine Grenze. Diesmal jene von Lettland nach Litauen auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, dem 'Berg der Kreuze'. Dieser nur neun Meter hohe Hügel ist ein katholischer und touristisch geprägter Wallfahrtsort.
Pilger stellen ihre mitgebrachten Kreuze hier auf, meist verbunden mit einem speziellen Wunsch oder einer besonderen Danksagung. Besonders oft werden hier zu Ostern, nach Hochzeiten und nach Tauffeiern Kreuze abgelegt.
Entstanden ist der Brauch des Kreuzablage laut einer Sage dadurch, dass eines Tages einem Vater, dessen Tochter schwer krank war, im Traum eine weißgekleidete Frau erschien und ihm sagte, dass er auf diesem Hügel ein Kreuz ablegen soll. Nächsten Tag machte dies der Vater und als er nach Haus kam, war seine Tochter gesund.
Der Hügel wurde auch als Zeichen des nationalen Widerstandes der Letten gegen die Russen benutzt. Immer wieder wurden Kreuze als Erinnerung an durch die Sowjets verschleppte, gefolterte und/oder ermordete Menschen aufgestellt. Immer wieder wurden die Kreuze von den Russen entfernt. Doch bereits am nächsten Tag waren schon wieder neue Kreuze aufgestellt.
Am 7.Sept.1993 besuchte Papst Johannes Paul II diesen Ort und zelebrierte in dem Altarpavillon vor etwas 100.000 Menschen eine Messe. 1994 stiftete der Vatikan ein großes Kreuz mit einer Christusfigur, dass dann im Eingangsbereich des Hügels aufgestellt wurde.
Nun war es Zeit für den letzten Teil der heutigen Fahrtstrecke. Nach gut zwei Stunden erreichten wir unseren Zielort 'Klaipeda'. Dort angekommen, begann es leicht zu regnen. Das hielt uns aber nicht von einem kleinen Stadtrundgang ab. Beim Denkmal von 'Ännchen von Tharau' machten wir eine kleine Pause und trällerten dann voller Inbrunst das gleichnamige Lied.
Wir wurden dabei doch etwas melancholisch, da es uns an einen besonderen Geburtstag erinnerte, an dem wir dieses Lied mit abgeändertem Text dem 'Annerl aus Langau' singen ließen.
2023-08-06 - Ein Tag auf der Kurischen Nehrung
Auch in unserem neuen Quartier, dem Mercure Nerinda in Klaipeda haben wir gut geschlafen und ausgezeichnet gefrühstückt. Aufgeweckt wurden wir allerdings nicht von unserem Wecker, sondern von mächtigem Donnern. Ein gewaltiges Gewitter entlud sich über der Stadt. Heftiger Regen inklusive.
Das Unwetter dauerte aber nicht gar lange und so konnten wir pünktlich um 09:00 zu unserem Tagesausflug auf die 'Kurische Nehrung' aufbrechen.
Zuerst erklärte uns Virginija, unsere ausgezeichnete Reiseleiterin, einige Begriffe, die man in diesem Zusammenhang kennen muss.
'Kurisch': die Kuren waren ein baltischer Volksstamm im heutigen westlichen Lettland und Litauen.
'Nehrung': ist ein schmaler Sandstreifen, der ein Haff vom offenen Meer trennt.
'Haff': ist ein durch eine Nehrung vom Hauptteil des Meeres abgetrennter salzhaltiger Wasserbereich.
'Oblast': ist die Bezeichnung für einen größeren Verwaltungsbezirk u.a. in Russland, Ukraine etc.
'Oblast Kaliningrad': ist die westlichste und kleinste Oblast Russlands. Die Hauptstadt ist Kaliningrad, das ehemalige preußische 'Königsberg'. Diese Oblast ist von Russland durch mehrere Länder getrennt und hat zum Mutterland nur eine Seeverbindung.
Wenige Fahrminuten vom Hotel entfernt liegt der Hafen von Klaipeda. Dort fuhren wir auf eine Fähre, die uns in kaum fünf Fahrminuten an der engsten Stelle des Haff auf die 'Kurische Nehrung' brachte.
Wir fuhren 50 Km auf der Nehrung in südlicher Richtung und hielten dann an einem kleinen Parkplatz. Von dort aus gingen wir an den Strand der Ostsee. Es regnete zwar nicht mehr, aber es war stark bewölkt und von der Sonne keine Spur. Der Parkplatz war jedoch vom vergangenen Gewitter teilweise noch überschwemmt.
Das alles hielt uns nicht davon ab, ein wenig am Strand auf und ab zu laufen und uns an der guten Meeresluft zu erfreuen. Baden zu gehen, fiel uns im Traum nicht ein. Einige Kinder genossen es aber.
Der nächste Stopp führte uns zur 'Parnidis-Düne' nahe der Ortschaft Nida. Es ist dies, mit ungefähr 50 m Höhe, die höchste Wanderdüne Europas. Neben einer Aussichtsplattform befindet sich dort auch die 1995 in Form einer Steinsäule aufgebauten Sonnenuhr.
Besonders bemerkenswert an dieser Düne ist, dass sie 1 Km von Nida und 1,5 Km von der Oblast Kaliningrad entfernt ist. Man ist derzeit hier nur wenige Meter von einem kriegführenden Land entfernt. Die in der Ferne gut sichtbaren Wachtürme erinnern darin, auf keinen Fall die Grenzziehung auf der Düne zu missachten.
1929 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Thomas Mann. Im gleichen Jahr gab er den Bau dieses Hauses in Auftrag und bewohnte es von 1930 bis 1933.
Vom Haus gingen wir Stufen hinab zur Haff-Uferpromenade nach 'Neringa'. Dabei kamen wir an einem stillgelegten Friedhof vorbei.
Nach einer Mittagspause in einem Restaurant bestiegen wir im Hafen von 'Neringa' ein Boot, um eine kleine Rundfahrt auf dem 'Kurischen Haff' zu unternehmen. Mittlerweile waren nur mehr wenige Wolken am Himmel, die Sonne brannte herunter und es hatte an die 30 Grad. Dazu gab es eine steife Brise und das Schiffe schaukelt uns hin und her.
Der Wind lockte auch zahlreiche Kite-Surfer an, die uns mit ihren waghalsigen Sprüngen immer wieder ins Stauen versetzten.
Dann sahen wir vom Haff aus jene Dinge, die wir schon vorher von Land aus gesehen haben. Die 'Parnidis-Düne' mit der Steinsäulen-Sonnenuhr, die Grenze zur 'Oblast Kaliningrad' und litauische Grenzpatrolienboote.
Nach einer Stunde war die Schifffahrt auch schon wieder vorbei. Wir labten uns mit einer kleinen Jause, bevor wir wieder über eine Stunde zurück ins Hotel fuhren. Dort konnten wir uns kurz duschen und umziehen, bevor das Abendessen serviert wurde. Diesmal gab es Fischsuppe und Ente mit Rotkraut und Mascarponencreme. Wieder einmal waren alle drei Speisen ausgezeichnet.
Unsere heutige komplette Reiseroute:
2023-08-07 - von Klaipeda nach Vilnius
Wieder einmal saß die ganze Gruppe überpünktlich im Bus und die Fahrt Richtung Vilnius konnte pünktlich um 09:00 starten.