2023-08-07 - von Klaipeda nach Vilnius

So gut wir auch geschlafen und gefrühstückt hatten, so schlecht war das Wetter. Es regnete. Manchmal nur ein wenig, meistens aber stark. Zum Glück war es warm und es gab keinen Wind. Aber der Regen sollte heute noch den ganzen Tag unser ständiger Begleiter sein.

Wieder einmal saß die ganze Gruppe überpünktlich im Bus und die Fahrt Richtung Vilnius konnte pünktlich um 09:00 starten. 
Heute hatten wir an die 350 Km zu fahren und begannen gleich mit einem Teilstück von 220 Km von Klaipeda nach Kaunas, der nach Vilnius zweitgrößten Stadt Litauens. 
Inklusive einer kleinen Kaffeepause schafften wir die Strecke in 03:15 Std. Während der ganzen Fahrt über regnete es und auch während der Stadtbesichtigung in Kaunas hörte es nicht auf.

Zuerst kamen wir an der 'Burg Kaunas' vorbei. Diese erstmals 1361 urkundlich erwähnte Burg ist die älteste Steinburg in Litauen und steht an der strategisch wichtigen Stelle vom Zusammenfluss der Flüsse 'Neris' und 'Memel'.




Gleich neben der Burg befindet sich die 'St.Georgskirche'. Diese Kirche wurde während der Sowjetherrschaft geschlossen und von den Russen als Trainingshalle für Fallschirmspringer genutzt. Seit dem Abzug der Sowjets wird die Kirche Stück für Stück wieder renoviert.




Durch den Regen ging es weiter zum Rathausplatz mit der leicht rosa-färbigen 'Jesuitenkirche' und dem strahlend weißen 'Historischem Rathaus', umgangssprachlich aus 'Weißer Schwan' genannt.


Zuletzt besuchten wir die 'Kathedrale St. Peter und Paul'. Seit dem Baubeginn um 1410 wurde und im Laufe der Jahrhunderte nach Kriegs- und Brandschäden mehrfach verändert. 





Der Dom besitzt eine seltene Reliquie. Anfang Mai 2013 wurde der Kirche, zwanzig Jahre nach seinem Besuch in diesem Dom, eine Blutreliquie des inzwischen heilig gesprochenen Papstes Johannes Paul II, überreicht. Dieses Blut stammt aus jenen vier Ampullen Blut, die dem damaligen Papst kurz vor seinem Tod 2005 entnommen wurden.




Damit endete unser Besuch in Kaunas und wir fuhren in einer Stunde ca. 80 Km weiter bis nach 'Trakai'. Da es mittlerweile schon ca. 14:30 war, war es Zeit für eine Mittagspause. Vor dem Regen flüchteten wir in das Restaurant 'Kiubete'. Dort aßen wir, von unserer Reiseleiterin Virginija empfohlene, ausgezeichnete gefüllte Teigtaschen, die 'Kibinai' genannt werden. Die Fülle kann aus allen möglichen Fleischsorten, aber auch aus Spinat, Kraut und sonstigem Gemüse bestehen.

Die Betreiber dieses Restaurants gehören, wie viele Bewohner von Trakai', der ethnischen Minderheit der 'Karaiten' , auch 'Söhne des Lesens' genannt, an, die sich als eine jüdische Religionsgemeinschaft verstehen.
Hier in Trakai sollen noch an die 60 Karaiten wohnen. Ihre Häuser sind leicht zu erkennen. Die zur Straße gelegene Anzahl der Fenster muss (bzw. sollte) immer drei ergeben.



Im strömenden Regen ging es solchen Häusern vorbei zur 'Wasserburg Trakai'. Der Baubeginn der Burg wird auf die zweite Hälfte des 14.Jahrhunderts datiert. Seit ihrer Erbauung wurde sie noch nie erobert.
Sie liegt auf einer Insel und ist von drei Seen umgeben. Erreichbar ist sie über zwei Brücken.





Der Haupttrakt ist über eine Brücke, die sich im Wehr- und Wohnturm befindet erreichbar. Dadurch gelangt man in einen Innenhof, von dem aus man über Holztreppen alle Zimmer des zweistöckigen Gebäudes erreichen kann.





Die Innenräume beherbergen ein Museum, das die Geschichte der Burg, dessen Renovierung, aber geht auch auf die Tradition der 'Tataren' und 'Karaiten' ein.





Mit dieser Besichtigung endete unser heutiges Programm und wir sollten in einer halben Stunde in unserem Hotel in Vilnius sein. Leider kamen wir wieder an einer Baustelle vorbei. Verbunden mit dem Abendverkehr ergibt das keine verkehrsbeschleunigende Maßnahme. Für die 35 Km bis zu unserem Hotel benötigten wir schlussendlich eineinhalb Stunden. 

Es war nun kurz vor 19:00 als wir bei noch immer strömendem Regen im 'Hotel Neringa' ankamen. Mit dem großen, gut ausgestatteten Zimmer sind wir sehr zufrieden. Die Zeit bis zum Abendessen um 19:30 reichte noch dazu uns zu duschen und umzuziehen. 
Da Abendessen, bestehend aus Gemüsesuppe, Lachsfilet und Apfelkuchen war wieder ausgezeichnet, wie eigentlich jedes Essen, dass wir bisher im Baltikum gegessen haben.







Unsere heutige komplette Tagestour: